Das Schönste an Schweden? Ich würde sagen, die Natur (gut, und die schwedischen Mädchen). Aber in einem Land, das fast nur aus Wald, Seen und Küste besteht, muss man einfach ganz viel Zeit draußen verbringen. Unsere Kinder sind ja jetzt 4, 6 und 8 Jahre alt – und endlich sind wir als Familie wieder etwas mobiler. Kommen ohne Buggy und Tragetuch aus und schaffen mal wieder ein paar Kilometer zu Fuß (jeder auf seinen eigenen Beinen). So kuschelig die Babyzeit auch war, jetzt können wir wieder ein bisschen mehr Action im Urlaub erleben!
Im Kajak durch die Schären
Die schwedischen Schären sind ja sehr berühmt und beliebt – völlig zu Recht. Diese romantisch-hübschen Inselchen, das viele Wasser und ab und zu ein buntes Haus zwischen grünen Bäumen finde ich ja zu schön. Die kleine Stadt Västervik wird auch die Schärenstadt genannt. Von hier starten wir mit Johann von Outdoorguiding unsere Kajaktour. Johann und seine Frau verleihen Kanus, Kajaks und SUP, geben Kurse und geführte Touren. Als Familie mit zwei Eltern und drei Kindern haben wir bei einer Pärchen-Aufteilung ja immer ein kleines Problem: so wie auch in den 2er-Kajaks. Zum Glück ist unsere Kleinste auch die Zutraulichste und steigt ohne Zögern zu Johann ins Kajak.
Wir tragen Schwimmwesten und eine komische Schürze, die uns später im Kajak vor Spritzwasser schützen soll. Nach dem wackeligen Einstieg fühlen wir uns alle recht sicher und wohl – und erstaunlich warm. Wir waren Ende Oktober paddeln, als die Temperaturen in Småland nachts schon unter 0°C gingen. Gut eingepackt friert man im Kajak nicht so schnell wie auf einem Boot oder im Kanu, einfach, weil Beine und Popo im Bauch des Kajaks sehr geschützt sind. Wichtig sind nur Mütze und Handschuhe. Oder man fährt im Sommer, dann braucht man wohl eher Mückenspray.
Plitsch, platsch, ganz einfach
Das Paddeln an sich geht sehr einfach, der Hintermann lenkt mit Fußpedalen, mehr muss man gar nicht lernen, um eine schöne Tour zu machen. Eva quitscht und juchzt auf dem Wasser vor Vergnügen, Jasper will natürlich immer Rennen fahren und Emmy und ich entwickeln uns zu einem gut eingespieltem Team. Zwischen den Inseln ist das Wasser sehr ruhig. Das regelmäßige Paddeln, ein ganz leichtes Schaukeln, frische Luft und der Blick auf die bunten Herbstwälder … Das ist bei allem Spaß auch unheimlich entspannend. Für Eva sogar so sehr, dass sie nach einer Stunde einschläft.
Ab nach oben – wir gehen Klettern!
Ich liebe es ja sehr, Neues auszuprobieren. Wir haben uns mit Caroline vom Västervik Climbing verabredet. Sie nimmt uns mit in die nagelneue Kletterhalle, damit wir erstmal an bunten Wänden mit weichen Matten drunter unsere Griffigkeit probieren können. Wir zwängen uns in enge spezielle Kletterschuhe und los geht´s!
Die Kinder flitzen nur so senkrecht die Wände hoch, haben eine irre Ausdauer und so viel Spaß. Mir gefällt es auch richtig gut, allerdings bemerke ich ein wenig Höhenangst. Rauf geht einfach, runter … naja. Runter gucken geht gar nicht.
Caroline zeigt uns ein paar Tricks und Kniffe und gibt viel Sicherheit. Emmy und Jasper trauen sich sogar an die Fortgeschrittenen-Wände, die nach vorne geneigt sind (und auf denen ich mich wenn überhaupt nur kurz halten kann).
Ab an die Felswand
Wir fahren ein paar Kilometer aus der Stadt raus und spazieren in einen Wald. Bäume, Farn, Moos und Felsen erwarten uns. Die Umgebung ist so märchenhaft schön, dass ich auch ein paar Feen und Trolle hinter den großen Steine vermute. Caroline hat schon eine Felswand für uns präpariert, Seile hängen bereit und wir bekommen Gurte um. Jetzt geht es echt in die Natur, an eine steinerne Felswand mit willkürlichen Griffmöglichkeiten.
Wir beginnen der Größe nach, Eva traut sich ca. zwei Meter hoch, Jasper und Emmy schon ein bisschen weiter. Dann bin ich dran. Der echte Fels in der Natur ist natürlich etwas ganz anderes als die Griffe in der Halle. Der kühle Stein fühlt sich rau an, der leichte Regen macht ihn etwas glitschig und auf einigen Vorsprüngen wächst Moos. Unter mir liegt keine weiche Matte, den dünnen Seilen vertraue ich noch nicht so ganz.
Bei einem blinden Griff nach oben landen meine Fingerkuppen auf etwas Harten, Metallischen … Ich finde eine Haarspange! Mit Zebramuster, eigentlich ganz hübsch. Hätte ja auch eine Spinne oder tote Maus sein können. Irgendwie schaffe ich es bis nach oben. Ich bin schon ein bisschen stolz, voller Adrenalin und – habe echt zittrige Knie, als ich nach unten schaue. Etwa sieben Meter sind es, die ich jetzt beherzt wie ein Frosch von der Felswand runter hüpfen soll. Puh, das kostet mich viel Überwindung. Hoch ist wirklich einfacher als runter.
Wir klettern alle drei bis vier Mal, bis der Regen stärker wird und die Arme zu Gummi. Trotzdem sind wir alle super glücklich – Klettern ist unsere neue Leidenschaft!
Rund um Västervik gibt es viele tolle Klettermöglichkeiten. Das Västervik Climbing Center hilft euch dabei, die für euch passenden Felsen zu finden, zeigt euch die Ausrüstung und begleitet euch auf Wunsch auch an der Wand.
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Wie aktiv sind wir eigentlich im Urlaub?
Um das heraus zu finden, habe ich die Nokia Steel Activity & Sleep Watch mitgenommen. Mein individuelles Aktivitäts-Ziel, das mir per App aufgrund meiner Größe und Gewicht errechnet wird, wird auf dem schicken Ziffernblatt angezeigt. Tja, zu Hause gehe ich ja täglich rund fünf Kilometer mit unserem Hund, da fällt es mir leicht, das Ziel zu erreichen. Aber im Urlaub? Zwar erleben wir viel, aber z.B. auf einem Boot zu sitzen ist zwar schön, allerdings nicht sehr bewegungsintensiv.
Tatsächlich schaffe ich es am Anreisetag nur auf 70%. Vier Stunden Autofahrt, ein kleiner Rundgang durch das Västervik Resort, in dem wir wohnen und Koffer auspacken sind noch nicht sehr sportlich. Nachmittags gehen wir ins Erlebnis-Schwimmbad. Ich traue mich, die Uhr auch im Wasser zu tragen und werde nicht enttäuscht – sie funktioniert einwandfrei. An unseren wanderreichen Tagen komme ich auch wieder auf meine 100% und drüber.
Etwas enttäuscht war ich zuerst beim Klettern. Das war sooo anstrengend und meine Steel hat ihren Zeiger kaum bewegt. Kein Wunder, denn Klettern braucht mehr Kraft als Bewegung. Allerdings hat die Uhr automatisch eine neue Aktivität erkannt und ich konnte später auf der App Klettern hinzufügen. Da wurden mir dann als Belohnung auch die beim Klettern verbrauchten Kalorien berechnet. Die Ruderbewegung beim Kajak fahren hat die Steel übrigens ganz allein erkannt. Und gewürdigt!
Und die Erholung im Urlaub?
Weil die Nokia Steel ja nicht nur eine Activity, sondern auch eine Sleep Watch ist, fand ich es spannend, meinen Schlaf auf der App genau zu sehen. Interessanterweise habe ich auf der Fähre bereits gut geschlafen, war nur ein Mal kurz wach (die Betten der Stena Line sind aber auch gemütlich). Und nach den erlebnisreichen Tagen in der schwedischen Natur sind Björn und ich meist gegen 21 Uhr ins Bett gegangen. Draußen wurde es um 18.30 Uhr dunkel, schwedisches Fernsehen wollten wir auch nicht schauen. So kam ich auf etwa neun Stunden Schlaf jede Nacht. Herrlich … Die paar Male, die wir pünktlich aufstehen mussten, konnte ich mich von der Nokia Steel wecken lassen. Sie erkennt die Tief- und Leichtschlaf-Phasen und vibriert sanft zu der Zeit, die man per App festgelegt hat – und zwar, während man sich in einer leichten Schlafphase befindet. Gut, das Bett ist trotzdem noch sehr gemütlich, aber ich wurde deutlich sanfter aus dem Schlaf geholt.
Ein paar Infos, damit ihr auch sorgenfrei in Småland unterwegs seid:
Nach Schweden kommt man sehr bequem mit der Stenaline über Nacht von Kiel nach Göteborg. Dann fährt man mit dem Auto rund 3,5-4 Stunden von der West- an die Ostküste durch hübsche schwedische Wälder und an Seen vorbei nach Småland.
Campen, zelten, im Wohnwagen oder in charmanten Hütten direkt am Wasser übernachten kann man im Västervik Resort. Dort gibt es auch ein Schwimmbad, Restaurants und viele Spielmöglichkeiten. Super sorgenfrei: Waschmaschinen und Trockner können kostenlos benutzt werden.
Richtig, richtig gut essen kann man im Smugglaren (Smugglaregränd 1 in Västervik). Hier gibt es anspruchsvolle Küche in gemütlicher Atmosphäre. Besonders gut gefallen haben uns auch das Harrys und das Guldkant, wobei ihr im Guldkant lieber zum Mittagessen gehen solltet, die Aussicht vom gemütlichen Glasanbau auf den kleinen Västerviker Hafen ist malerisch schön.
Noch mehr Infos zu Småland und Västervik findet ihr auf diesen Links.
Hallo Nadine,
das ist ein wundervoller Bericht über Schweden – wir waren in diesem Sommer rund 120 Kilometer südlich von Västervik und haben es leider dieses Mal dorthin nicht geschafft. Zuviel anderes gab es zu entdecken. Aber wir holen das ganz bestimmt nach.
Liebe Grüße
Sven
Ich danke dir. Ach, aber Schweden ist eigentlich überall so schön, oder? Wann fahrt ihr das nächste Mal hin, ist schon etwas in Planung? Wir fanden ja Schweden auch im Herbst besonders hübsch. Viele liebe Grüße!