Blitzblaue Ostsee, romantische Schären-Inseln und tiefgrüne Wälder – wir haben im Herbst im schwedischen Småland einen ganz besonderen Ausflug gemacht.
Na, fällt euch etwas an dieser Bushaltestelle auf? Genau, da hängt doch ein Rettungsring. Und die Bushaltestelle ist in Wahrheit eine Bootshaltestelle. Sie steht an der Grenze der kleinen Stadt Västervik an der schwedischen Ostküste. Västervik wird auch die Schärenstadt genannt. Und zu den vielen kleinen Schäreninseln kommt man eben nicht mit dem Bus, sondern mit dem Boot.
Sussi und ihr Mann Bengt betreiben das Postboot, das gleichzeitig auch als Wassertaxi Menschen, Einkäufe, Hunde und vieles mehr zu den kleinen Inseln bringt. Die beiden wohnen selbst dauerhaft auf einer Schäre und ihr Boot ist ihr wichtigstes Transportmittel. Wir haben natürlich keine Einkäufe oder Erledigungen zu machen, wir fahren nur zum Vergnügen mit.
Die Schönheit der Schären vom Wasser aus
Und es ist das pure Vergnügen. Ziemlich schnell sausen wir auf der Ostsee herum. Die Gischt spritzt, der Wind pfeift um unsere Nasen. Und die Aussicht ist einfach unbeschreiblich schön: Das Meer blitzt in tiefsten Blautönen, als bunter Kontrast dazu leuchten die Herbstblätter auf den Schären uns gelb, orange und rot an. Auf einem kleineren Felsen im Wasser brütet ein Seeadler-Paar. Wir entdecken das Weibchen, aber bevor ich meine Kamera zücken konnte, ist sie mit ihren mächtigen Schwingen schon davon geflogen.
Die Post ist da!
Bengt steuert die einzelnen Inseln an. Auf den meisten stehen Ferienhäuser, nur wenige Häuser sind ganzjährig bewohnt. Bunt sind sie jedoch alle – das typische Schweden-Rot leuchtet uns schon von Weitem entgegen.
Ganz nah ran und dann lange Arme machen
Nicht immer muss Bengt das Boot verlassen, an einer Insel mit einem Bauernhof reicht es auch, dass Sussi lange Arme macht: Die Briefe in den wasserfesten Umschlägen werden einfach ausgetauscht.
Achtung, Elche!
Ich liebe es ja immer, auf dem Wasser unterwegs zu sein. Man bekommt so einen anderen, besonderen Blick auf die Landschaft. Dazu die frische Luft, das (meist) sanfte Schaukeln … Auf einem Boot ist man der Natur irgendwie ein bisschen näher.
Ganz nah waren Sussi und Bengt an diesem Morgen einer Elchkuh und ihrem Jungen. Es gibt nämlich zwischen den Schären vor Västervik so eine enge Stelle, die die Elche gerne als Schleich- bzw Schwimmweg von einer Insel zur nächsten nutzen. Uns sind leider keine begegnet, aber wer hier mit dem Boot fährt, muss vorsichtig und langsam die Enge passieren.
Mehr Infos, damit ihr auch sorgenfrei in Småland unterwegs seid:
Wenn ihr auch mit Sussi und Bengt fahren möchtet, meldet euch am besten vorher an, Tel. +46 (0)73 – 811 88 00. Sussi spricht Englisch (und natürlich Schwedisch).
Nach Schweden kommt man übrigens sehr bequem mit der Stenaline über Nacht von Kiel nach Göteborg. Dann fährt man mit dem Auto rund 3,5-4 Stunden von der West- an die Ostküste durch hübsche schwedische Wälder und an Seen vorbei nach Småland.
Campen, zelten, im Wohnwagen oder in charmanten Hütten direkt am Wasser übernachten kann man im Västervik Resort. Dort gibt es auch ein Schwimmbad, Restaurants und viele Spielmöglichkeiten. Super sorgenfrei: Waschmaschinen und Trockner können kostenlos benutzt werden.
Noch mehr Infos zu Småland und Västervik findet ihr auf den Links.